Kulturbaustein im Campus oder
der neue "Kulturkubus" an der Lahn?
Und: Wer löst die Standortfrage des zukünftigen
KFZs?!
Am Samstag, den 14.2.2009, war der OP zu entnehmen:
"Stadthallenpläne bekommen Konturen - Saal II für
Rock- und Popkonzerte in Diskussion - Grüne wollen Raum für
Kulturladen - KFZ stellt Bedingungen
. Heute tagt das KFZ-Team
zu dem Thema."
Vielfache Verwirrung auch bei unserem Publikum: "Wir dachten,
ihr kriegt eine Lösung auf dem Alten Brauereigelände,
dem zukünftigen Innenstadtcampus?", "Wieso denn jetzt
Stadthalle?", "Was wollt ihr denn da? Hat doch gar keinen
Flair!"
Wir versuchen etwas Licht in die komplexe Situation zu bringen,
auch unter dem Eindruck unseres Vereins-Plenums vom 14.2.09, bei
dem wir in großer Zahl über die Zukunft des Ladens beraten
haben.
Wie sicher viele MarburgerInnen wissen, gibt es seit 1997(!) immer
wieder Diskussionen über "Neue Räume" für's
KFZ. Kaum ein Ort in Marburg, wo wir uns nicht schon hingeträumt
und sogar detailgenau geplant haben.
Vom Brainstorming zur Raumplanung haben wir uns in vielen Diskussionen
in den letzten Jahren verstärkt an der Campusplanung beteiligt
und vielfältige Visionen entwickelt.
Nun tritt zur Campusplanung die Diskussion um den Aus- und Umbau
der Stadthalle.
Der Kulturbaustein KFZ auf dem Campus (Alte Brauerei) wird zwar
im Architekturwettbewerb der Uni "irgendwie" berücksichtigt
in einem so genannten Ideenteil, aber an eine mittelfristige Realisierung
glaubt so richtig niemand.
Hingegen wird die Diskussion um den Umbau der Stadthalle von Seiten
der Stadt vorangetrieben, in der auch das KFZ eine gewichtige Rolle
spielen soll.
Auch hierzu gab es einen Architekturwettbewerb. Ein Münchner
Architekturbüro hat den ersten Platz gemacht und wurde mit
der weiteren Umbauplanung beauftragt.
Für uns stellt sich natürlich die Frage, ob diese Neugestaltung
dem KFZ eine Chance auf die seit langer Zeit geforderte Entwicklungsmöglichkeit
bietet? (Stichworte zur Problemlage werden hier als bekannt vorausgesetzt
oder können im Archiv unserer Internetseite nachgelesen werden.
Wir geben auch gerne in Gesprächen Auskunft!)
Bei aller Skepsis zum Diskussionsstand und den Plänen antworten
wir mit ja, da könnte was gehen!
Zunächst einmal begrüßt das KFZ die politischen
Willensbekundungen quer durch die Parteien, etwas zur Lösung
der Standortfrage vom KFZ zu tun! Wirklich bemerkenswert ist,
dass die Stadt sich bereit zeigt, für einen Kulturbaustein
richtig Geld in die Hand zu nehmen - das ist bestimmt keine alltägliche
Entscheidung. Zudem hat die Stadt Großes vor mit der Stadthalle:
mehrere räumliche Problemlagen sollen hier in einem tragfähigen
Gesamtkonzept eine Lösung erfahren und zu einem modernen und
lebendigen Kulturbetrieb in Innenstadtlage entwickelt werden.
Die MTM, unsere Touriinfo, soll ebenfalls in die neue Stadthalle
ziehen und wäre damit u.a. behindertengerecht erschlossen.
Zudem soll die neue Stadthalle ja auch die große Bühne
für das Hessische Landestheater bleiben, weiterhin auch Konzersaal
für den Marburger Konzertverein u.a. örtliche und überörtliche
Akteure sowie natürlich für städtische Nutzungen
weiterhin bereit stehen.
Mit der Schaffung eines zweiten Saales, der parallel zum jetzigen
Saal der Stadthalle auch besonders im Rock- und Popbereich funktionieren
kann, bekommen unsere Zukunftskonzepte auch für diesen Standort
Flügel. Außerdem schließt ein solcher Veranstaltungsraum
(von der Größe her doppelt so groß wie das jetzige
KFZ geplant) eine vielfach und seit langer Zeit geforderte kulturpolitische
Lücke.
Dass das alles dort räumlich untergebracht sein kann und zudem
noch die Martin-Luther-Schule ihre benötigte Erweiterung erhalten
könnte, ist schon eine stadtplanerische Leistung!
Ob nun im neuen Konzept eine "Mitnutzung durch das KFZ"
oder ein "aktivierendes Management mit dem KFZ" steht,
ist für das KFZ von weit reichender Bedeutung. Für
beide Varianten haben wir positive Szenarien entwickeln können,
die jeweils an räumliche wie organisatorische Bedingungen geknüpft
sind. Die Diskussionen stecken noch in Kinderschuhen. Mit großer
Freude haben wir natürlich hierzu die politische Wertschätzung
der Arbeit des KFZs als "Marke" aufgenommen. "Das
KFZ muss seine Identität auch in der Stadthalle behalten können."
Das sehen wir auch so!
Ob das gelingen kann, werden die weiteren Diskussionen zeigen.
Wir wünschen uns in diesem Zusammenhang auch ein fruchtbares
Hand in Hand gehen mit dem wichtigsten Kulturanbieter in der Stadthalle,
dem Hessischen Landestheater (HLT), das ja - neben der potentiellen
Renovierung und Modernisierung seiner großen Spielstätte
- zudem mit neuer Intendanz ab 2010 auch vor großen Veränderungen
steht.
Dass Veränderungen zunächst Angst machen, Ablehnung und
Verweigerung auslösen können, klingt ja wie eine Binsenweisheit.
Wir greifen die momentane Veränderungsbereitschaft von Politik
und Stadt für den Kulturbereich mit einer gehörigen Portion
Skepsis, aber auch besonders als Chance auf und arbeiten mit Verve
an der möglichen Umgestaltung der Stadthalle mit "Raum"
für das KFZ.
Unsere Visionen von einem aktiven, lebendigen und zukunftsorientierten
Veranstaltungshaus, das den Bedürfnissen der Bevölkerung
nach unterschiedlichen kulturellen & kommunikativen Erlebnissen
Rechnung trägt, haben im und neben dem Campus Platz. Die möglichen
Veränderungen bieten neuen Kooperationen und Ideen Raum im
neuen "Kulturkubus" an der Lahn oder nennen wir's - als
Arbeitstitel - KFZ goes LKW!
Sabine Welter
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