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Kulturpolitischer Kahlschlag im Hessischen Rundfunk geht weiter
- und trifft nun auch Volker Rebell, Klaus Walter und Werner Reinke

Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "Rebell" in der deutschen Radiolandschaft: Volker Rebell war 38 Jahre lang der Fels in der Brandung des Mainstream beim Hessischen Rundfunk. In seiner Sendung "hr3-Rebell" (vorher "Volkers Kramladen") hat er die Hörer mitgenommen auf musikalische Zeit- und Entdeckungsreisen. - Live tat er dies auch einige Male im KFZ, zuletzt mit seiner "hin & weg" - Clubtour 2007 - Doch damit ist nun Schluss: Nach fast 40 Jahren auf Sendung muss Volker Rebell Ende diesen Jahres seinen Platz beim hr räumen. Aber mit diesem Schicksal ist er nicht allein: Auch sein Kollege Werner Reinke ("Extra am Samstag") wird zu hr1 gewechselt und Kollege Klaus Walter, langjähriger Moderator der Sendung "Der Ball ist rund", muss zum Jahresende den Sender verlassen. - Legendär die Nächte im KFZ, als Klaus Walter die Partygäste bis in die Puppen beschallen durfte: 1991 zum ersten Mal, 1995 dann die 10 Jahre "Der Ball ist rund"-Party mit Klaus Walter natürlich und den Fellow Travellers; 20 Jahre KFZ, die Jubiläumsparty mit Klaus Walter und in 2001: "SchwarzWeiss - Musik in Farbe", das tägliche Musikjournal bei hr1 feiert seinen 5. Geburtstag - live im KFZ mit DJ Klaus Walter an den Plattentellern.
Wir erinnern uns? Die Sendung "Schwarz-Weiss" wurde trotz zahlreicher Proteste und Petitionen eingestellt, die "Late Lounge" ebenfalls - im hr gibt man scheinbar nicht allzu viel auf die Wünsche der Hörer und Zuschauer.

Der Trend zum musikalischen Einheitsbrei der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten geht also weiter. Anspruchsvolle Radio-Sendungen werden scheibchenweise verflacht, gekürzt oder gar eingestellt: engagierter Musikjournalismus und ambitionierte Sendeformate müssen der Massenkompatibilität weichen. Inhaltliche Qualität und Musikvielfalt scheinen im Angesicht schwindender Hörerzahlen ihre Bedeutung zu verlieren. Wenn man allerdings bedenkt, dass eine Hörerzahl von 20.000 bis 40.000 (wie sie z.B. "hr3-rebell" erreicht) als sog. "Nullquote" gilt, dass also diese Zahl an aufmerksamen Hörern für die Rundfunkanstalten gar nichts bedeutet, dann scheint es absurd, dass diese "Minderheit" an Hörern keine kulturelle Vielfalt für ihre Gebühren erwarten darf. Der Fokus der Radioanstalten liegt, und das gibt hr3 unumwunden zu, auf der "Mitte und dem Maintream" und der Tatsache, dass der Sender 24 Stunden am Tag "durchhörbar" sein muss. "Durchhörbar" meint, die Hörer sollen das Programm bequem "nebenbeihören" können, wirkliches "Zuhören" ist so nicht mehr möglich und auch nicht ausdrücklich erwünscht.
Für aufmerksame Hörer, die keine Lust auf Einheitsmusik haben, bietet das Internet noch ein letztes Refugium: Internetradios wie ByteFM senden Popkultur im Reinformat, das heißt Autoren-Sendungen ohne Airplay-Routine, Interviews, Hintergrundinfos, Livekonzerte und DJ-Sets. Bei Byte FM moderieren langjährige Radioprofis ehrenamtlich, unter ihnen auch Klaus Walter. Volker Rebell überlegt ebenfalls, unter die Internetradiomacher zu gehen, um dort ein Programm abseits des Mainstream zu machen.
Aber nicht nur das Internet bietet Alternativen zum öffentlich-rechtlichen Hörfunk, auch freie Radiostationen (z.B. "Radio Unerhört Marburg") geben Hörern und Machern die Möglichkeit, ihre Idee von vielfältigem Radio umzusetzen. Wer sich also bewusst gegen ein Programm "für die Mitte" und für Qualitätsradio entscheidet, dem seien freie Sender oder Internetradio ans Herz gelegt. (www.byte.fm / www.radio-rum.de …)

Alle, die sich aktiv daran beteiligen wollen, Volker Rebells und Klaus Walters Sendeplatz bei hr3 zu erhalten, können sich der Initiative "Rette dein Radio" (www.derballistrund.org ) oder der Petition von Helmut Weide-Basler, dem Geschäftsführer des Buchcafés und Kulturzentrums Bad Hersfeld (buchcafe@gmx.de ), anschließen und an die Verantwortlichen des HR appellieren, Autorensendungen mit Anspruch in ihrem Programm zu erhalten.


Die Hoffnung stirbt zuletzt!


Stephanie Lange & Sabine Welter

"An dieser Stelle ein Dankeschön Klaus, Volker & Werner für eure langjährige interessierte und qualifizierte Begleitung auch unserer Veranstaltungsaktivitäten und gute Kooperation - live im KFZ und on air!"