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„Bewegungen“

Fotos der Baustelle Schulstr. gegenüber KFZ


Auch wenn es augenblicklich uns gegenüber eher nach dem Aushub für ein Schwimmbad aussehen mag, es wird eine Tiefgarage entstehen, darauf ein Wohnhaus mit ca. 20 Wohneinheiten und das Ganze wird ungefähr die Bauhöhe der Otto-Ubbelohde-Schule erreichen. Die Schulstraße wird also vom Bebau her etwas weniger Offenes, sondern etwas Schluchtartigeres bekommen.
Dabei hatte die Stadt Marburg lange einen Riegel davor geschoben, in dem die Bebauungsplanung uns gegenüber die Turnhalle der O-U-S vorsah und der Investor, der nun uns gegenüber baut, per Grundstückstausch mit dem dahinter liegenden Parkplatz zufrieden gestellt werden sollte. Warum alles anders kam, warum die Stadt bei einem solchen Filetstück keinen Gebrauch vom Vorkaufsrecht gemacht hat? Fragen, die man stellen kann, aber realistisch wird nun gebaut.
Wir haben in den über drei Jahrzehnten im Grunde keine Nachbarschaftsprobleme gehabt, denn immer konnte man sich gut genug absprechen, auf Verfahren einigen, den gelegentlichen nervigen Lärm mit Freikarten versüßen und so eine Nachbarschaft pflegen, die für ein Kulturzentrum mit 200 Veranstaltungen jährlich und ca. 40000 Besucherinnen und Besuchern eher vorbildlich glückte. Einschränkungen für beide Seiten, Toleranz gegenüber Lärm wie aber auch die Durchführung von jährlich wenigen Partys am Wochenende und nur nach Absprache, machten das Kulturleben in der Schulstraße 6 möglich. Das war allerdings unter der Voraussetzung, direkt gegenüber vor allem abends zur Veranstaltungszeit, einen freien Platz zu haben.
Wie immer sind es nicht die Veranstaltungen, die im Hause stattfinden, die die Anwohner schon mal nerven, sondern Besucherinnen und Besucher, die draußen laut sind. Nachdem das Rauchen in Räumen seit ein paar Jahren verboten ist, müssen die Raucher vor dem KFZ ihrer Sucht frönen. Wir sind deshalb gespannt, ob das bisherige Programm in der Form noch umgesetzt werden kann, wenn wir direkt gegenüber 20 neue Wohneinheiten haben. Der Standort Schulstraße verliert auf jeden Fall dadurch. Sollten bestimmte Veranstaltungen nicht mehr umsetzbar sein, so würden wir jährlich einen höheren fünfstelligen Betrag nicht mehr selbst erwirtschaften können. Damit müsste Personal entlassen werden und die Spirale nach unten wäre in Gang gesetzt.
Dabei steht eine ganz andere Bewegung auf der Agenda des KFZ, denn zum Glück sind die Planungen für unseren Umzug an die Stadthalle weiter gediehen, so dass wir aller Voraussicht nach zwei Jahre nach Fertigstellung (ca. 2013) des Wohnhauses uns gegenüber neue vergrößerte Räumlichkeiten an der Stadthalle beziehen können (ca. 2015).
Diese neuen Räume liegen dann auf der Achse zwischen Mensa und neuer Zentralbibliothek: Goldrichtig, um ein zukunftsfähiges Programm in und für Marburg zu etablieren, mit dem wir und die Stadt Marburg in Mittelhessen punkten können.
Ein größerer Saal wird anderen Künstlern, die bislang in Marburg nicht auftreten konnten, Bühne bieten und Neues möglich machen. Das bedeutet, gegenüber dem Rhein-Main–Gebiet endlich vor allem auf der Musikebene über bessere Räumlichkeiten zu verfügen und das Angebot in Marburg diesbezüglich zu verbessern. Da es weder in Gießen noch Wetzlar einen solchen Raum noch den dahinter stehenden Betreiber gibt, wird dies ein Vorteil für die Attraktivität der Stadt Marburg sein, der auch nach außen und überregional wirkt.
Ein zweiter Raum, etwas kleiner als das jetzige KFZ, wird uns weiterhin für „Rock’n Roll“, „lokales“, „experimentelles“ aber vor allem im direkten Umfeld der Universität für universitäre und studentische Belange und Projekte Raum bieten. Beides zusammen, größerer wie kleinerer Raum, Wirkung nach außen wie nach innen, das ergibt die sinnvolle Erweiterung unserer Kulturangebote. Konzeptionell halten wir die Räume, die für uns an der Stadthalle geplant sind, für einen wichtigen und richtigen Schritt hin zu einer hoch attraktiven kulturellen Entwicklung Marburgs. Wir legen Wert auf eine Bauausführung, die ein gelungenes Ambiente in moderner Architektur schafft und wollen alle bisherigen Besucherinnen und Besucher des KFZ mitnehmen.

Gero Braach