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„Ach ja, ihr habt ein Lärmproblem…


…, davon hab ich gehört, aber wie ist denn da der Stand der Dinge?“ fragen nicht wenige BesucherInnen im KFZ nach. Deshalb veröffentlichen wir den OP-Artikel vom 9. September und hoffen, dass damit die wichtigsten Fragen, beantwortet werden:

Lärmschutzklage gegen KFZ ist vorerst auf Eis gelegt
Stadt will Schallschutz des Kulturladens durch Umbauten verbessern

Seit dem Frühjahr ist der Kulturladen KFZ durch eine Lärmschutzklage bedroht. Am Freitag einigten sich die Parteien vor Gericht. Vorerst ruht das Verfahren.
Vor dem Verwaltungsgericht Gießen einigten sich am Freitag die Stadt Marburg, das KFZ und der Rechtsanwalt des Immobilienkaufmanns Dr. Peter Rother darauf, das Lärmschutzverfahren gegen das KFZ ruhen zu lassen – vorerst zumindest.
Rother hat das Verfahren im Frühjahr angestrengt – allerdings hat Rother nicht das KFZ direkt sondern die Stadt Marburg verklagt. Sie habe es versäumt, dem Kulturladen KFZ Lärmschutzauflagen zu machen.
Für den Kulturladen KFZ, mit rund 200 Veranstaltungen und rund 40000 Besuchern pro Jahr einer der wichtigsten Marburger Kulturanbieter, bringt die gestrige Verhandlung eine Schonfrist. Denn Richter Spies von der auf Lärmemissionen spezialisierten 8. Kammer des Verwaltungsgerichts machte unmissverständlich klar: „Die TA (Technische Anleitung) Lärm hat eine gewisse normative kraft." Sie sei verbindlich für die Behördenseite.

Dies bedeutet: Ab 22 Uhr dürfen die vom KFZ ausgehenden Geräuschpegel 45 Dezibel nicht überschreiten. „Da können sie dann nur noch flüstern", sagte Spies, der ergänzte: „Wäre das KFZ ein Industrieunternehmen, dann wäre es schon dicht."
Rechtsanwalt Hans Karpenstein, der den Immobilienkaufmann Rother vertritt, betonte, dass eigene Messungen eine deutliche Überschreitung der TA Lärm ergeben hätten: „Die Werte waren jenseits von Gut und Böse".
Richter Spies strebte einen Kompromiss an und hob die Bemühungen des Kulturladens hervor, den Lärm zu vermindern. So beginnen die Konzerte nun früher und enden um 22 Uhr. Eine befriedigende Lösung ist dies für den Kulturladen nicht, denn es ist ungewiss, ob das Konzertpublikum diese Zeiten auf Dauer mitträgt.
Neben dem Lärmschutz hat das Verfahren noch eine ökonomische Dimension, die bei der Verhandlung nicht außen vor blieb: Dr. Peter Rother plant auf dein Fronhofgelände eine Wohnbebauung. Er müsse potenzielle Käufer der Wohnungen auf die „Lärmquelle" hinweisen, so Rechtsanwalt Karpenstein. Und Lärm mindert bekanntlich den Wert. So sei sein Mandant daran interessiert, das Lärmproblem in den Griff zu bekommen. Die Stadt Marburg müsse „Geld in die Hand nehmen", forderte Karpenstein.
Regina Linda vom Fachdienst Öffentliche Sicherheit, vertrat den Magistrat in Gießen. Sie, betonte, dass die Stadt ein großes Interesse an dem Kulturzentrum habe und den Lärmschutz verbessern wolle. Es sei möglich, die großen Glastüren zur Schulstraße durch effizientere zu ersetzen und so die Lärmemissionen um etwa 10 Dezibel zu senken.
Allerdings kam der vom Richter angestrebte Vergleich nicht zustande, weil Regina Linda zwar die Absicht der Stadt erklären aber keine Zusage machen: Die Summe - es geht um etwa 20.000 Euro - muss in den Haushalt des kommenden Jahres eingestellt und vom Parlament: bestätigt werden.
Lärm sei „eine ungemein komplizierte Angelegenheit", betonte der Richter und nur langfristig zu steuern: Technische Änderungen wie Umbauten und organisatorische Mittel wie Programm-Anpassungen - also weniger laute Bands - oder andere Uhrzeiten seien nötig.
Ob all dies reicht, wird sich im kommenden Jahr zeigen, denn das Verfahren kann jederzeit wieder aufgenommen werden. Etwa neun Monate hat die Stadt Marburg Zeit, den Lärmschutz des KFZ zu verbessern.
“ (OP vom 9.9.06)

Nun sind es noch sieben Monate und wir warten auf positive Signale von der Stadt für den Schallschutz, der uns und unserer Nachbarschaft das Zusammenleben sicherlich erleichtern wird. Dennoch möchten wir an dieser Stelle auch betonen, dass wir seit vielen Jahren Rücksicht nehmen auf unsere Nachbarn und Gespräche geführt haben, wenn es Beschwerden gab, damit ein lebendiges Kulturangebot und Wohnen in der Innenstadt zusammen gehen kann. Die Ungewissheit, ob hier schlicht ökonomische Interessen das Profil und die Arbeit des KFZ und das gute nachbarschaftliche Verhältnis durchlöchern und gefährden, ist keine gute Grundlage, um in 2007 das 30jährige Bestehen des Kulturladens zu feiern.


 

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